Wie Foodwatch aufdeckte, hat Bertolli bei zahlreichen Pastasaucen die Rezeptur geändert und auf den Packungen als Verbesserung verkauft.
Blickt man jedoch auf die Inhaltsstoffe, muss man jedoch objektiv von einer Verschlechterung sprechen: Hefeextrakte (auch wenn diese im Sinne des Gesetzes nicht als Geschmacksverstärker gelten – es sind von der Wirkung her welche), weniger Olivenöl und stattdessen Pflanzenöl, weniger Kräuter, weniger Tomaten und E 330 statt Zitronensaft.
Unilever, der Nahrungsmittelkonzern hinter Bertolli, argumentiert, das Rezept sei eine Verbesserung, da es in einem Test der Mehrzahl der Teilnehmer besser geschmeckt habe. Gut, man sollte dann auf den Packungen eher mit “verbessertem Geschmack” werben, doch das ist vielleicht eher Haarspalterei. Und sicher, es gibt auch Pastasaucen, die objektiv schlechtere Inhaltsstoffe haben.
Was mich aber ärgert: Bertolli hat es in den vergangenen Jahren durchaus verstanden, sich als Anbieter hochwertiger Lebensmittel zu positionieren. Einerseits sicher durch verfälschende Werbung – italienische Mammas schmecken die Saucen in großen Töpfen ab, alles wird handgemacht – andererseits aber durchaus auch durch eine Produktqualität, die durchaus über dem Durchschnitt lag.
Dass Bertolli die Absenkung der Qualität der Inhaltsstoffe jedoch als Verbesserung verkauft ist der eigentliche Skandal.