Urlauber, die mit dem Flugzeug lange Flüge planen, können aufgrund der Zeitverschiebung von einem sogenannten Jetlag betroffen sein. Unter einem Jetlag versteht man eine Schwächung des Körpers durch die Zeitverschiebung. Die innere Uhr gerät durcheinander, es können Kreislaufbeschwerden, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerze, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, leichte Übelkeit oder auch Hunger zu bislang nicht gewohnten Zeiten auftreten. Diese Symptome treten nicht bei allen Menschen gleichermaßen auf.
Jedoch sind gerade geschwächte, kranke oder alte Menschen besonders häufig davon betroffen. Das bedeutet, dass diese Personen nicht einfach unbedarft in Urlaub fliegen sollten. Hier bedarf es einiger Vorbereitungen und auch die Rücksprache mit dem Arzt.
Die ersten Tage am Urlaubsort
Der Jetlag verschwindet meist innerhalb weniger Tage. Am Anfang gibt es einige Tipps, die dafür sorgen, dass die Symptome des Jetlags nicht voll hervorkommen. Dazu zählt die leichte Kost zum Abendessen. Insbesondere kohlehydratreiche Kost wie Kartoffeln oder Nudeln sorgen dafür, dass Urlauber am Urlaubsort besser einschlafen können. Die eiweißreichen Mahlzeiten hingegen sollten zu Urlaubsbeginn in die Wachphasen, also zur Tageszeit verzehrt werden und nicht vor dem Schlafen gehen.
Die Mahlzeiten sollten gleich zu Beginn zu den ortsüblichen Zeiten eingenommen werden. Zudem sollte kein Mittagsschlaf gehalten werden und am ersten Urlaubstag keine großen Anstrengungen unternommen werden. Im ersten Tag sollten Urlauber sich gar nicht anstrengen, am zweiten Tag können leichte Unternehmungen am Urlaubsort stattfinden. Sport wie Jogging oder Tennis sollte frühestens am dritten Tag betrieben werden. Neben der Zeitumstellung kommen hier häufig noch veränderte Temperaturen hinzu. Danach sollten die Urlauber nach dem Tagesrhythmus vor Ort leben.
Das gilt insbesondere für die Mahlzeiten, an die der Körper sich erst gewöhnen muss. Dem Jetlag kann schon zuhause vorgebeugt werden, indem bereits nach den Zeiten am Urlaubsort gelebt wird. So sollten Urlauber bei Reisen in den Westen beispielsweise einige Tage vor dem Abflug eine Stunde später als sonst üblich ins Bett gehen. Bei Urlauben, die in den Osten gehen, ist es hingegen umgekehrt, hier sollten die Urlauber eine Stunde früher schlafen gehen. Menschen mit extremen Schlafstörungen können nach Rücksprache mit ihrem Arzt Melatonin nehmen. Schlafmittel sollten auf keinen Fall genommen werden.
Kranke Menschen im Urlaub
Es spricht bei vielen Erkrankungen nichts dagegen, in Urlaub zu fliegen. Ob und wie lange Reisen möglich sind, sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Jedoch gibt es bei der Dauermedikation einiges zu beachten. Die Medikamente sollten zum einen im Handgepäck mitgeführt werden. Zum anderen sollte beim Hausarzt abgeklärt werden, wie die Medikamente am Urlaubsort einzunehmen sind.
Die Pille im Urlaub
Gerade während der Urlaubszeit ist der Schutz der Pille wichtig. Die Pille sollte weiterhin so eingenommen werden, wie sie zuhause genommen wurde. Der Wirkstoff wird nach wie vor alle 24 Stunden zugeführt. Dadurch verschiebt sich beispielsweise die Einnahme bei einer Reise nach Westen um die Zeitdifferenz nach hinten.
Wurde bei einer Zeitdifferenz von acht Stunden die Pille bislang abends vor dem Schlafengehen eingenommen, so wird sie nun morgens nach dem Aufstehen genommen. Einige Pillen können auch trotz Zeitverschiebung weiterhin zur gewohnten Uhrzeit eingenommen werden. Bei hoch dosierten Präparaten muss eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Diabetiker im Urlaub
Gerade für Diabetiker sind Langstreckenflüge belastend. Häufig reagiert der Körper mit einem erhöhten Blutzuckerwert auf den Abreisestress und die engen Kabinen. Daher müssen Diabetiker bereits während des Flugs die Insulinmenge anpassen. Fliegen Diabetiker in Richtung Westen verlängert sich der Tag, wodurch auch der Insulinbedarf steigt.
Erst vor Ort erfolgt die Umstellung auf die Ortszeit. Bei Ostflügen sinkt im Gegensatz zu den Westflügen der Insulinbedarf. Die Gefahr einer Unterzuckerung besteht somit nicht während eines Flugs, sondern erst in der darauf folgenden Nacht. Daher sollten Diabetiker nicht nur genügend Insulin mitnehmen, sondern auch eine ausreichende Menge an Teststreifen.
Bild: „Coconut Palm Tree“ (c) by arztsamui, freedigitalphotos.net