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Spirituelle Reisen nach Tibet – ein heikles Thema?

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Vor einigen Tagen stolperte ich über einen Blogbeitrag zum Thema geistige Erholung im Tibet, bei dem Wolfgang Grader – Vorsitzender der Tibet Initiative Deutschland e.V. – über seine bislang sieben Reisen nach Tibet berichtet und aufgrund seiner Erfahrungen fünf spirituell besonders interessante Punkte empfiehlt, darunter den Potala-Palast, das Wahrzeichen Lashas, wenn nicht Tibets überhaupt.

Nun sind Tibet im Besonderen und der Buddhismus im Allgemeinen schon seit langem Dinge. die uns „Westler“ interessieren und faszinieren – man denke allein an Hermann Hesses Roman „Siddhartha“ oder die heutige Begeisterung für den Dalai Lama, Insoweit ist es auch nicht verwunderlich, dass Reisen nach Tibet eine besondere Faszination auf viele von uns ausüben.

Auf der anderen Seite kann man Reisen nach Tibet durchaus kritisch sehen – immerhin hat sich China das Land einverleibt und betreibt eine massive Unterdrückung der dortigen tibetanischen Bevölkerung und der dortigen Sitte und Gebräuche. Sind also Reisen nach Tibet nicht problematisch, da man damit Chinas Methoden unterstützt?

So einfach und pauschal lässt sich diese Frage sicher nicht beantworten und es kommt sicherlich auch darauf an, „wie“ man reist. So weist Grader darauf hin, dass man z.B. bei einer Führung durch den Portala Palast unbedingt auf einen tibetanischen Führer zurückgreifen solle, da diese der der tibetanischen Tradition und dem Glauben entsprechend im Uhrzeigersinn durch das Gebäude bewegen, die chinesischen Führer würden demonstrativ entgegengesetzt laufen. Mit so einer kleinen Geste kann man also durchaus seine Unterstützung für die Sache der Tibeter zeigen. Ein anderer Weg ihre Hochachtung für die Kultur zu zeigen, ist sich an kulinarische Gewohnheiten der Tibeter zu halten und die aufoktroyierte chinesische Küche links liegen zu lassen. Zuletzt gehe ich auch davon aus, dass es der chinesischen Regierung schwerer fällt, Tibets Kultur zu unterdrücken, wenn viele kritische westliche Augen vor Ort sind.

Insoweit kann man die eingangs gestellte Frage beantworten: Ja, Reisen nach Tibet sind ein heikles Thema, doch reist man bewusst und mit Bedacht, kann man nicht nur seinen eigenen Horizont erweitern, sondern unterstützt auch etwas für die Kultur der Tibeter.

Übrigens, mit einem Klick können sie etwas für Tibet tun: Hier können Sie eine Resolution für die Einhaltung der Menschenrechte in dem chinesisch besetzten Land unterzeichnen.

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