Apple Watch Sport
Seit kurzem ist unser neuer Themenscherwpunkt Wearables online, in dem wir Fitnesstracker, Smartwatches und andere smarte Gadgets näher betrachten, die einem dabei helfen, sein Leben umzustellen und gesünder zu leben. Nun ist auch Apple mit einer Smartwatch in den Markt eingetreten und wir wollen einen näheren Blick darauf werfen, was die Uhr aus Cupertino in Sachen Fitness eigentlich kann. Wir konzentrieren uns dabei auf die Apple Watch Sport, die es in Deutschland zum Start ab rund 400 Euro geben wird. Der Funktionsumfang ist aber bei der deutlich teureren Apple Watch mit Stahlgehäuse und der goldenen Apple Watch Edition (ab 11.000 Euro) der gleiche.
Die Technik der Apple Watch Sport
Die Apple Watch Sport hat ein Aluminiumgehäuse (Apple 7000er Aluminium) und ist in zwei Größen erhältlich: einmal die 42mm Variante, die Abmessungen von 42*35,9*10,5 mm hat und 30g wiegt sowie die kleinere 38mm Version, die tatsächlich 38,6*33,3*10,5mm groß ist und 25g wiegt. Das verwendete Glas nennt Apple Ion-X; es handelt sich dabei um ein Aluminiumsilikatglas, das besonders kratzfest ist. Die Armbänder sind aus Kunststoff, genauer gesagt aus Fluorelastomer, die es in den Farben weiß, blau, grün, pink und schwarz gibt.
Stichwort Wasserdichtigkeit: die Uhr ist nach dem IPX7 Standard wassergeschützt; d.h. sie kann bis zu 30 Minuten komplett untergetaucht werden, wobei sie nicht intensiv bewegt werden darf. In der Praxis kann man also damit auch im Regen trainieren, stark schwitzen, sich die Hände waschen oder auch duschen. Ein ausgedehntes Wannenbad oder gar schwimmen sollte man aber besser unterlassen. In der Praxis dürfte das aber ausreichend sein.
An Sensoren verfügt die Smartwatch über ein Umgebungslichtsensor, Gyroskop, Herzfrequenzmesser und Beschleunigungssensor. GPS ist nicht integriert. Um die gelaufene Strecke aufzuzeichnen, koppelt sich die Uhr daher mit dem iPhone, wobei man mindestens ein iPhone 5 benötigt.
Ansonsten erfolgt die Bedienung der Apple Uhr über eine digitale Krone (Drehrad), einen seitlichen Knopf und den Touchscreen, der auch erkennen kann, wie feste man auf das Display drückt.
Aufgeladen wird sie über ein spezielles Ladekabel, das magnetisch an der Rückseite befestigt wird. Der Ladevorgang soll ca. 4 Stunden dauern und dann für 18 Stunden bei moderater Nutzung reichen.
Weitere technische Buzzwords: Apple S1 Prozessor, integrierte Lautsprecher und Mikrofon, WLAN, Bluetooth 4.0. Letztlich geht es aber heutzutage nicht so sehr um technische Daten als vielmehr um das, was man mit der Uhr machen kann.
Fitness mit der Apple Watch – und mehr
Zwei Fitness Apps sind direkt an Bord: Activity und Workout.
Die Activity App zeigt einem in drei Ringen an, wieviele Kalorien man an dem Tag durch Bewegung verbrannt hat, wieviel man sich zügig bewegt hat und ob man genug aufgestanden ist – auf dem Bild oben ist das dargestellt. Ziel ist es, die drei Ringe jeden Tag zu schließen. Die Apple Watch hält einen damit zu mehr Bewegung im Alltag an und erinnert einen z.B. daran, wenn man längere Zeit nicht aufgestanden ist.
Die Workout App ist für intensives Training vorgesehen und unterstützt bei Laufen, Radfahren und Crosstraining. Sie zeigt einem z.B. an, wie lange man gelaufen ist, welche Strecke (in Verbindung mit dem iPhone) und wieviele Kalorien man bei einer Trainingseinheit verbrannt hat.
Natürlich hat man auch Zugriff auf seinen aktuelle Herzfrequenz, die man als Gag an andere Nutzer versenden kann.
Schlaftracking, wie es die meisten Fitness Bänder und einige andere Smartwatches bieten, ist nicht vorgesehen – wahrscheinlich ist dafür die Akku-Laufzeit einfach zu gering.
Die anderen integrierten Funktionen und Apps wollen wir hier nur kurz aufzählen: Natürlich kann die Zeit angezeigt werden, wobei man aus zahlreichen Ziffernblättern wählen kann. Wecker, Stoppuhr, Countdown sind auch dabei, ebenso wie Zugriff auf Kalender, E-Mails, Nachrichten, Apple Maps Karten, Passbook, die virtuelle Assistentin Siri, Wetterinfos, Fotoanzeige, Aktienkurse – und telefonieren kann man mit der Uhr auch, wenn sie mit dem iPhone gekoppelt ist. Auch als Fernbedienung für Apple TV, die iPhone Kamera oder die Musik auf dem Smartphone kann die Watch eingesetzt werden. Übrigens, Musik lässt sich auch lokal speichern und abspielen (Bluetooth Kopfhörer), ohne dass man sein iPhone dabei hat.
Die ersten Drittanbieter Apps sind auch schon da, im Gesundheits und Fitnessbereich z.B. Nike+Running, Green Kitchen (vegetarische Rezepte), The whole Pantry (gesunde Ernährung und Kochen), Strava (Bewegungs- und Fitnessdaten) oder Runtastic. Daneben twitter, Instagram, Airlines, Hotels, Nachrichten und vieles mehr.
Derzeit ist also ein grundsolider Funktionsumfang im Fitness Bereich gegeben, der sich aber durch Updates und neue Apps bald explosionsartig erweitern dürfte.
Ein erstes Fazit
Die Apple Watch Sport ist eine grundsolide Smartwatch, die auch für den Outdoor Einsatz gut geeignet ist. Die Ausstattung mit Sensoren ist gut, so dass genug Bewegungs- und Fitnessdaten gesammelt werden können. Es wird spannend, welche Apps es in Zukunft geben wird und wie sich damit die Einsatzbereiche der Uhr erweitern.
Eine Einschränkung ist, dass man ein aktuelles iPhone benötigt, um die Uhr wirklich sinnvoll nutzen zu können – bei der angepeilten Zielgruppe dürfte das aber kein Problem sein.
Als echter Showstopper könnte sich nur die Akkulebensdauer erweisen, die Apple mit 18 Stunden bei gemäßigter Nutzung angibt. Wie sich diese aber in der Praxis verhält, wenn man viel Sport betreibt, mit Siri flirtet, Musik hört, telefoniert und andere Apps benutzt, muss die Praxis zeigen.
Legt man den persönlichen Schwerpunkt auf Aktivitätstracking, dürften spezielle Fitnesstracker die deutlich bessere Wahl sein – so läuft der Fitbit HR mit einer Akkuladung gut fünf Tage. Und auch andere Smartwatchhersteller zeigen, dass hier mehr geht.
Ist man jedoch im Apple Ökosystem zuhause, sucht eine Allround-Smartwatch und kann mit der Laufzeit leben, sollte man sich die Apple Watch näher ansehen.
Bild: (c) Apple
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