Am 18. Juni beginnt im Jahr 2015 der Ramadan, die islamische Fastenzeit – das ist zumindest das Datum, auf das sich die muslimischen Gemeinden in Deutschland geeinigt haben.
Während dieses Fastenmonats verzichten die gläubige Moslems von Beginn der Morgendämmerung bis zum Beginn der Nacht auf die Einnahme jeglicher Nahrung, auch getrunken wird nichts. Dieses Jahr ist dies nicht ganz so problematisch wie 2013 und 2014: die Fastenzeit begann damals später und fiel in eine besonders heiße Sommerphase.
Tagsüber nichts zu essen ist für den Körper zwar nicht so schlimm; doch ist es in den Sommermonaten eine große Belastung, dass man über den Tag nichts trinken kann. Und daher sind schwangere Frauen und Kranke von der Fastenpflicht ausgenommen. Die dann „versäumten“ Tage sollen aber nach dem Ende der Schwangerschaft oder der Krankheit nachgeholt werden. Besonders schwangere Frauen sollten von dieser Ausnahme unbedingt Gebrauch machen, da generell während der Schwangerschaft eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung wichtig für die Gesundheit der Mutter und des ungeborenen Kindes ist!
Ebenso vom Fastenmonat befreit sind Kinder vor der Pubertät, wobei aber zugelassen wird, dass „entscheidungsfähige“ Kinder fasten, wenn sie das wollen.
Die Muslime, die fasten, feiern nach Einbruch der Dämmerung das tägliche Fastenbrechen meist mit einer festlichen Mahlzeit, die durchaus sehr üppig ausfallen kann. Ebenso soll man im letzten Drittel der Nacht vor dem Morgengrauen eine besonders stärkende Mahlzeit zu sich nehmen, Sahur genannt. Damit ist man dann für den Tag gestärkt und der Verzicht auf die Nahrungsaufnahme fällt nicht ganz so schwer.
Auf jeden Fall aber sollten Sie als fastender Muslim während der Mahlzeiten in der Nacht und direkt nach dem Aufstehen genug trinken, damit Ihr Körper ausreichend mit Wasser versorgt ist. Die Gerichte, die Sie essen, sollten nicht zu „schwer“ sein, sie aber dennoch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Hier haben wir übrigens einige typische und empfehlenswerte Rezepte für den Ramadan zusammengestellt. Generell sollte man gerade zum Frühstück auf zu salzige Speisen verzichten, da diese durstiger machen und man ja tagsüber nichts trinken darf.
Wenn es heiß ist, sollten Sie sich so anziehen, dass Sie möglichst wenig schwitzen, um den Flüssigkeitsverlust gering zu halten. Leichte weiße Blusen oder Hemden bieten sich dabei an. Und natürlich sollten starke körperliche Anstrengungen und direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Ideal ist es auch, möglichst früh zu arbeiten, da man dann noch vom Sahur gestärkt ist. Gegen Abend kann man sich dann ausruhen. Viele Arbeitgeber nehmen darauf inzwischen Rücksicht.
Beim Ramadan steht das durch das Fasten geförderte bewusstere Erfahren der Religion im Vordergrund. So soll man nicht nur auf Nahrung verzichten sondern auch auf andere Genüsse wie Rauchen und Geschlechtsverkehr. Lügen, Beschimpfungen und Beleidigungen sind während der gesamten muslimischen Fastenzeit zu vermeiden. Zudem soll man während des Ramadan besonders mildtätig sein und die Armen unterstützen.
Der Fastenmonat Ramadan endet 2015 dann am 17. Juli.
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