Nährstoffe – manche braucht man, manche nicht
Kohlenhydrate zählen zu den vier Dingen, die der Mensch zu sich nehmen kann, die ihm Energie liefern. Die anderen drei sind Proteine, Fette und Alkohol. Bedeutende Kohlenhydrat-Lieferanten sind z.B. Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Mais, Obst und Lebensmittel, denen Zucker zugesetzt wird. Bei Low-Carb Diäten wird in unterschiedlichem Umfang auf die Zufuhr von Kohlenhydraten verzichtet.
Doch warum gerade Kohlenhydrate?
Von den vier genannnten Nährstoffen sind zwei essentiell, d.h., dass Sie mit der Nahrung aufgenommen werden müssen: Proteine und Fette.
Proteine (Eiweiß) sind z.B. ein wichtiger Zellbaustein müssen fortlaufend nachgeliefert werden. Gleiches gilt für die Fette. Wer über lange Zeit keine Proteine und Fette zu sich nimmt, stirbt unweigerlich.
Alkohol und Kohlenhydrate hingegen sind nicht essentiell, d.h., dass sie nicht mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.
Dass Alkohol nicht lebensnotwendig ist, wird die meisten von uns nicht überraschen. Aber Kohlenhydrate? Erzählen uns nicht viele Ernährungswissenschaftler, dass wir den Großteil unseres täglichen Energiebedarfs mit Kohlenhydraten decken sollen?
Tatsächlich sind Kohlenhydrate wirklich nicht lebensnotwendig. Wenn Sie einen Menschen in seine Bestandteile zerlegen, finden Sie darin viel Proteine und Fett,aber fast keine Kohlenhydrate – allenfalls einen kleinen Energievorrat von ca. 500g, die in Leber und Muskeln gespeichert sind. Und unsere Vorfahren in der Steinzeit konnten nicht zum Bäcker und sich auch keine Pizza bestellen. Viele sich ursprünglich ernährende Völker wie die Inuit und Aborigines nehmen auch heute noch fast keine Kohlenhydrate mit der Nahrung auf. Und wenn Sie dann auf „westliche Ernährung“ umsteigen, werden sie nicht selten dick, zuckerkrank und Alkoholiker.
Aber, werden Sie jetzt vielleicht erwidern, das Gehirn braucht doch Zucker, um zu arbeiten. Das ist richtig, das Gehirn ist zwingend auf Glukose angewiesen. Allerdings kann der menschliche Körper Zucker und Ersatzstoffe selbst herstellen. Und das macht er aus Fett.
Sobald die körpereigenen Kohlenhydratspeicher verbraucht sind, stellt sich er Stoffwechsel um und fängt an, aus dem Körperfett Zucker fürs Gehirn und Ersatzstoffe für den Rest zu bauen. Und wenn Sie sonst nicht zu viel essen, nehmen Sie ab – eben weil das Körperfett verbrannt wird.
Die verschiedenen Low-Carb Diäten
Das ist im wesentlichen das Geheimnis, das hinter Low-Carb Ernährungskonzepten und Diäten steckt, auch wenn sich diese im Detail schon sehr unterscheiden können.
Gemeinsam ist es den meisten Diätplänen, dass sie in einer ersten Phase fast ganz auf Kohlenhydrate verzichten. Damit soll ein schnelles Leeren der Zuckerspeicher im Körper und damit eine schnellere Stoffwechselumstellung in den Zustand der „Ketose“ erreicht werden. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Fettmenge. Einige wie z.B. Dukan oder die 17-Tage-Diät reduzieren hier auch das Fett aus der Nahrung sehr stark, andere wie Atkins schränken Sie diesbezüglich nicht so sehr ein. Womit Sie persönlich besser zurecht kommen, sollten Sie selbst entscheiden – im Zweifel einfach ausprobieren.
Die Umstellung des Stoffwechsels dauert bei den meisten Menschen rund drei bis vier Tage. Wenn Sie schon Low-Carb-trainiert sind, kann diese Umstellung sofort erfolgen. Ist es Ihr Körper hingegen gewohnt, dass Sie immer Zucker nachschieben, kann es etwas länger dauern. Mehr als sechs Tage dauert es aber kaum. Beachten Sie, dass Sie in dieser Zeit unterzuckert sind. Symptome dafür können Schwindel und Muskelschwäche sein. In dieser Zeit sollten Sie unbedingt viel Wasser trinken, um die Symptome zu lindern.
Ist die Umstellung dann aber geschafft, führen die Low-Carb-Diäten wieder Lebensmittel mit einem moderaten Kohlenhydratanteil ein. Anfänglich meist Gemüse wie Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli und Salate. Später folgen dann Lebensmittel mit mehr Zucker: Erbsen, Möhren und Obst. Schließlich dürfen in unterschiedlichem Umfang auch wieder stärkehaltige Lebensmittel (Nudeln, Reis, Brot…) konsumiert werden.
Die meisten Low-Carb Konzepte enden dann in einer lebenslangen Phase, in der der Kohlenhydratanteil gegenüber den herkömmlichen Ernährungs-Empfehlungen deutlich reduziert ist.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Low-Carb-Diät zu machen, empfehle ich Ihnen, sich ein Konzept herauszusuchen, das ihren sonstigen Ernährungsgewohnheiten und ihrem Geschmack am ehesten entspricht. Um so leichter wird es Ihnen fallen, durchzuhalten. Sollten Sie mit der von Ihnen gewählten Diät an einem toten Punkt angelangen, können Sie ruhig auch das Konzept wechseln. Haben Sie jedoch das Gefühl, dass Low-Carb gar nichts für Sie ist, sollten Sie ein anderes Ernährungskonzept wählen.
Die meisten Menschen nehmen aber mit einer kohlenhydratreduzierten Ernährung schnell, effektiv und dauerhaft ab.
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