New Nordic Diet kompakt
- Ernährung orientiert sich an traditionellen skandinavischen Lebensmitteln
- kein Kalorienzählen
- lebenslang ausgelegtes Ernährungskonzept
New Nordic Diet im Detail
In den angelsächsischen Ländern wird die nach modernen Gesichtspunkten und Erkenntnissen angepasste Ernährung nach dem klassischen skandinavischen Vorbild und Traditionen als „New Nordic Diet“ bezeichnet. Ein entsprechender deutscher Begriff hat sich (noch) nicht durchgesetzt, wortwörtlich übersetzt könnte man aber von „Neuer nordischer Ernährung“ sprechen. Gebräuchlich sind aber auch die Begriffe wie „Skandinavische Diät“, „Schwedendiät“, „Norwegerdiät“ oder auch Noma Diät – letzterer Begriff richtet sich nach dem Restaurant Noma in Kopenhagen, das mehrfach als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet wurde und die nordische Küche wieder salonfähig machte.
Ähnlich wie bei der Mittelmeerdiät gibt es unterschiedliche Ausgestaltungen und Regeln im Detail, doch sind die Grundpfeiler des Ernährungskonzepts immer gleich:
- Die wichtigste Energiequelle sind pflanzliche Lebensmittel, der Verzehr von Fleisch ist eingeschränkt.
- Drei mal in der Woche soll Fisch auf den Tisch – Sorten, die in den nördlichen Flüssen, Seen und in Nordsee, Ostsee und Atlantik natürlich vorkommen.
- „Wilde“ Lebensmittel werden bevorzugt – das betrifft sowohl pflanzliche (Beeren, Pilze, Kräuter) als auch tierische Lebensmittel (Wildlachs, Rentier)
Hauptbestandteile der nordischen Diät sind daher
- Brot, wobei hier auf Weißbrot verzichtet werden sollte. Stattdessen Knäckebrot und Brot mit Roggen-Sauerteig.
- Gemüse, dabei vornehmlich Wurzelgemüse wie Karotten, Petersilienwurz, rote Beete; Kohlsorten (Rosenkohl, Grünkohl, Wirsing), Zwiebeln
- Bohnen (wichtiger Proteinlieferant)
- Obst, darunter hauptsächlich Beeren wie Heidelbeeren, Preiselbeeren, Brombeeren aber auch Äpfel und Birnen
- Kräuter (Dill, Schnittlauch, Bärlauch, Brunnenkresse, Gundermann…)
- Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse)
- Samen (Sonnenblumenkerne, Leinsamen)
- Cerealien (Hafer)
- Pilze (Steinpilze, Pfifferlinge)
- Käse (Schafskäse, Ziegenkäse mit wenig Fett)
- Milchprodukte
- Fisch und Meeresfrüchte (Lachs, Hering, Makrele, Forelle, Königskrabbe, Krabben…)
- Wildfleisch (Rentier, Hirsch, Wildschwein), daneben Lamm
- Geflügel (Stubenküken, Fasan aber auch Huhn)
- Eier
- Rapsöl, Sonnenblumenöl, Leinsamenöl
Unterschiedlich wird gehandhabt, wie oft Schweinefleisch und normales Rindfleisch auf den Tisch kommen. Meist wird dies einmal pro Woche zugelassen, sozusagen als der klassische Sonntagsbraten. Speck wird meist erlaubt, insbesondere auch, um Gemüsegerichte und Eintöpfe schmackhafter und würziger zu machen. Verarbeitete Fleischprodukte wie Wurstwaren werden ebenfalls in Maßen zugelassen, z.B. die finnische Spezialität Mustamakkara.
Die Speisen werden meist schonend gekocht oder lange geschmort.
Eine nordische Ernährung kann in der Praxis also so aussehen:
- Zum Frühstück Roggenbrot mit Käse, Joghurt mit Blaubeeren, Haferflocken oder auch leichte Eiergerichte
- Drei mal in der Woche Fisch, als erste oder zweite Hauptmahlzeit (z.B. pochierter Lachs als Hauptgericht, dazu Gemüse; geräucherte Forelle mit Knäckebrot
- Am häufigsten kommen Gemüsegerichte (Aufläufe, Eintöpfe) als Hauptmahlzeit auf den Tisch, die teilweise aber auch mit Speck gewürzt werden dürfen, gerne mit Bohnen als Proteinlieferant
- Zwei mal in der Woche Wildgerichte oder Geflügel
- Ein mal in der Woche ein Eiergericht (Bauernomelette)
- Ein mal in der Woche als Hauptmahlzeit Schweinefleisch oder Rindfleisch („Sonntagsbraten“)
Eine Kalorien-Einschränkung gibt es nicht, durch die Konzentration auf Gemüse, Fisch und „gute“ Kohlenhydrate soll eine Gewichtszunahme vermieden werden, auch wenn man sich satt isst.
Die nordische Ernährung ist lebenslang ausgelegt.
Beurteilung
Die „New Nordic Diet“ setzt in erster Linie auf Gemüse und andere unverarbeitete Lebensmittel. Viel Fisch, moderater Fleischkonsum und Vollkornprodukte sind ebenfalls positiv hervorzuheben. Beeren und Wildkräuter liefern wertvolle pflanzliche Inhaltsstoffe.
Studien belegen, dass eine dauerhafte „nordische“ Ernährung die Blutwerte positiv verändern kann.
Um schnell abzunehmen, ist sie per se nicht geeignet, kann aber als solche ausgestaltet werden (sehr viel Gemüse).
Grundsätzlich halten wir die „New Nordic Diet“ für sehr empfehlenswert.