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Diabetes und Podologie

Dies ist ein Gastbeitrag der Podologin Barbara Lauer

Volkskrankheit Nummer 1

Diabetes kann in Deutschland mittlerweile zu Recht als Volkskrankheit Nr. 1 bezeichnet werden: derzeit (Stand 2010) sind ca. 8  Millionen Menschen betroffen, das sind mehr als 8% der Bevölkerung.

Da stellt sich die Frage: Was sind die Ursachen? Zunächst wird Diabetes in Typ-1 und Typ-2 unterschieden:

  • Beim Typ-1-Diabetiker ist die körpereigene Insulinproduktion vollständig zum Erliegen gekommen. Die Erkrankung tritt bei Jugendlichen und Erwachsenen (vor dem 40. Lebensjahr) auf und wurde früher deshalb auch „jugendliche Diabetes“ genannt.
  • Beim Typ-2 sind die Betroffenen meistens 50 und älter, weshalb man hier früher von „Alters-Diabetes“ sprach.

Die Gründe für die Erkrankung liegen in etwa zu gleichen Teilen in der Vererbung einerseits und bei äußeren Einflüssen und Risikofaktoren wie Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel andererseits. Waren bisher ca. 90 % der Erkrankung beim Typ-2 zu finden, steigt diese Erkrankung aber gerade bei Kindern und Jugendlichen eklatant an. Gerade an dieser Stelle kommen dann auch gleich die obligatorischen Vorwürfe im Hinblick auf die heutige Jugend (Fastfood und „vor dem Computer hocken“) zum Tragen.

Folgeschäden der Diabetes

Die überhöhten Blutzuckerwerte sind dafür verantwortlich, dass Gefäße und Nerven von Diabetikern stark geschädigt werden. Durchblutungsstörungen, Sehstörungen (bis zur Erblindung), Nierenveränderungen und der diabetische Fuß (bis zur Amputation) sind die häufigsten Folgeerkrankungen.

Aus diesem Grund ist es für Diabetiker enorm wichtig, auf Symptome der vorgenannten Folgeerkrankungen zu achten und unter anderem den eigenen Füßen große Aufmerksamkeit zu widmen.

Doch was ist zu tun? Die Folgen der zu niedrigen Blutzuckerwerte sind unter anderem Stoffwechselstörungen in den Nerven. Da die Störungen anfangs meist schmerzlos verlaufen (später einmal ist das Schmerzempfinden weg), ist die tägliche Fußkontrolle sehr wichtig.

Fußpflege ist bei Diabetes wichtig

Diabetiker sollten daher einmal im Monat zur Fußpflege beim Podologen gehen und einmal jährlich (bei bereits eingetretener Schädigung noch häufiger) beim Diabetologen vorstellig werden. Denn das geschulte Auge und das umfassende Wissen um den diabetischen Fuß versetzen diese Fachleute in die Lage, Ihre Füße richtig zu behandeln und sich abzeichnende Folgeschäden bereits frühzeitig zu erkennen.

Es bleibt dann nur noch die Frage: Wo finde ich das “geschulte Auge”, denn Fuß- und Nagelpflege wird mittlerweile “an allen Ecken” angeboten? Das wichtigste vorweg: Sie benötigen für die richtige medizinische Fußpflege eine Podologin und medizinische Fußpflegerin. Diese Berufsgruppe, die zu den Heil- und Pflegeberufen zählt, gibt es seit dem Jahr 2002, als vom Gesetzgeber das Podologengesetz verabschiedet wurde. Und nur diese Berufsgruppe darf sich „Medizinische Fußpfleger“ nennen. Die Podologen haben auf diese Bezeichnung durch das Gesetz einen Titelschutz. Alle anderen, die in diesem Markt ihre Leistungen anbieten, wählen davon abweichende Bezeichnungen – die aber häufig sehr ähnlich klingen – um sich von dem großen Kuchen der Fußpflege ebenfalls eine Scheibe abschneiden zu können.

Denn nur die Podologen absolvieren eine sehr umfassende Ausbildung (sie dauert immerhin 2 Jahre) rund um den diabetischen Fuß haben. Fußpfleger hingegen dürfen sich diejenigen nennen, die im Extremfall an einem Wochenendseminar teilgenommen und ein Gewerbe angemeldet haben. Mehr Informationen dazu gibt es unter Podologie Lauer.

Wo finde ich den mir am nächsten gelegenen Podologen?

Dafür gibt es die Seite podologenliste.de. Nach Eingabe der ersten zwei oder drei Ziffern Ihrer Postleitzahl erhalten Sie eine Liste der Podologen in Ihrer Nähe.

Und das sollten Sie bei einer Diabetes-Erkrankung frühzeitig tun: Wenn Sie so lange warten wollen, bis Ihnen die Krankenkasse die Fußpflege bezahlt, ist die Schädigung Ihre Füße bereits so weit fortgeschritten, dass sie sich wünschen, sich früher darum gekümmert zu haben.

Auch sonst stehen einige Veränderungen an, wenn bei Ihnen der Diabetes festgestellt wird. Von Ihrer Krankenkasse werden zu auf jeden Fall zu einer Ernährungsberatung geschickt, wo man Ihnen aufzeigen wird, wie Sie durch eine Ernährungsumstellung zukünftig dafür Sorge tragen können, dass Sie Ihre Krankheit “im Griff” haben. Da heute Diabetes meist mit Übergewicht einhergeht, ist es von Vorteil, Ihr Gewicht durch Abnehmen zu reduzieren. Das wiederum werden Ihnen auch Ihre Füße danken, da sie dann nicht mehr soviel Körpergewicht zu tragen haben.

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