Schnarchen kann auch zum ernsten Problem für Ihre Beziehung werden.
Was ist Schnarchen eigentlich?
Das Schnarchgeräusch entsteht grundsätzlich durch Bewegungen des Gaumens, des Zäpfchens, des Zungengrundes und/oder des Rachens beim Atmen im Schlaf. Verursacht wird das Schnarchen oft durch das im Schlaf erschlaffte Gaumensegel, das sich dann flatternd im Sog der Atemluft bewegt. Aber auch eine verstopfte Nase kann das Schnarchen auslösen oder verstärken.
Das „normale Schnarchen“ – auch kompensiertes Schnarchen genannt – ist für den Schnarcher selbst ungefährlich, dafür aber für seinen Partner ärgerlich und ggf. sogar krankheitsauslösend – dazu finden Sie weiter unten einen eigenen Abschnitt.
Problematisch hingegen ist das obstruktive Schnarchen, bei dem es immer wieder zu Atemaussetzern kommt, wodurch es zu Problemen bei der Sauerstoffversorgung kommen kann. Man spricht dann auch von Rhonchopathie oder vom Upper Airway Resistance Syndrom (UARS). Bei ganz schweren Fällen spricht man dann vom Schlafapnoe-Syndrom (SAS). Unter Ärzten ist umstritten, ob es sich bei der Apnoe um eine eigene Krankheit oder eine besonders schwere Form des Schnarchens handelt.
Was hilft gegen Schnarchen?
Die Mittel, die man ergreift sind natürlich von der jeweiligen Ursache abhängig. Wissen Sie selbst nicht, warum Sie schnarchen, müssen Sie die einzelnen Maßnahmen also durchprobieren oder sich im Schlaflabor untersuchen lassen. Hier ist ihr Hausarzt der erste Ansprechpartner.
Zunächst einmal sollte die Temperatur im Schlafzimmer nicht unter 16°C und nicht über 20°C liegen. Um die 18°C sind ideal. Die Luftfeuchtigkeit sollte 40% nicht unterschreiten und 60% nicht überschreiten. Mit einem Hygrometer können Sie die Werte überprüfen und durch richtiges Lüften steuern. Wenn Sie diese Werte nicht erreichen, sollten Sie sich einen Luftbefeuchter oder einen Raumtrockner anschaffen. Auch zu staubig sollte es im Schlafzimmer nicht sein.
Die Bettwäsche sollten sie so wählen, dass Sie sich darin wohlfühlen. Idealerweise nehmen Sie hier Textilien, die für Allergiker geeignet sind.
Da das Schnarchen oft mit mangelnder Körperspannung zu tun hat, sollte man Mittel vermeiden, die zu einem weiteren Erschlaffen führen können. So sollte man vor dem Schlafengehen nicht zu viel Alkohol trinken – am besten gar keinen – und keine Schlafmittel oder Beruhigungsmittel nehmen. Oft löst man mit diesen einen Teufelskreis aus: Da man wegen des Schnarchens schlecht schläft, nimmt man ein Schlafmittel, das dann gerade auch das Schnarchen verstärkt.
Und auch die Schlafstellung hat Einfluss auf das Schnarchen. So ist die Wahrscheinlichkeit zu schnarchen bei Rückenschläfern deutlich höher. Manche Menschen nähen sich Tennisbälle oder andere Gegenstände in den Rücken des Schlafanzugs, um sie die Rückenlage zu vermeiden.
Wenn Sie akut an einer Erkältung leiden, sollten Sie dafür sorgen, dass ihre Nase frei ist und generell gegen die Erkältung vorgehen.
Eines der wirksamsten Mittel gegen Schnarchen ist tatsächlich Abnehmen. Wenn Sie als Schnarcher auch übergewichtig sind, sollten Sie das als erstes versuchen. Hier hilft unsere Komapktanleitung „Abnehmen ohne Diät„.
Eine weitere aktive Maßnahme kann Muskeltraining des Mund- und Gaumenraums sein. Hier bietet es sich z.B. an, ein Blasinstrument zu spielen, eine medizinische Studie der Universität Zürich empfiehlt dabei insbesondere das Didgeridoo, aber auch andere Instrumente wie Saxophon, Trompete und Jagdhorn trainieren die Muskeln.
Weitere Mittel sind Schnarchbinden oder Nasenklammern, die wir im Artikel Hilfsmittel gegen Schnarchen vorstellen. Und in besonders schweren Fällen können auch chirurgische Eingriffe zum Einsatz kommen.
Deutlich wird aber – so unterschiedlich wie die Ursachen sind dementsprechend auch die Mittel, die man gegen das Schnarchen einsetzt.
Was tun, wenn der Partner schnarcht?
Schnarcht Ihr Partner nur leicht ist das für ihn selbst meist gesundheitlich unbedenklich. Doch für Sie selbst kann es zum Problem werden, wenn Sie dadurch immer wieder aufwachen. Diese dauerhaften Unterbrechungen des Schlafs können zu Müdigkeit am Tag, Konzentrationsproblemen und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Idealerweise sollte Ihr Partner also etwas gegen das Schnarchen unternehmen – dazu finden Sie ja genug Anregungen im vorigen Abschnitt. Es gibt aber Fälle, wo der Partner dazu nicht bereit ist, kein Mittel richtig anschlägt oder es kurzfristige Schnarchphasen gibt, z.B. wegen einer Erkältung.
Einiges können Sie auch selbst übernehmen – z.B. für die richtige Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Bettwäsche sorgen.
Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, wie sie sich selbst Erleichterung verschaffen können. So hören viele Schnarcher auf zu schnarchen, wenn man leicht pfeift. Oder aber Sie nehmen Ohropax, dann hören Sie das Schnarchen vielleicht erst gar nicht.
Und es gibt noch eine garantiert wirksame, aber drastische Lösung: Getrennte Schlafzimmer.
Mehr Informationen zum Thema Schnarchen
Schnarchen bei umstellung.info
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