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Johannistag

Am 24. Juni ist der Johannistag, ein Hochfest der katholischen Kirche, an dem der Geburtstag von Johannes dem Täufer gefeiert wird.

Der Feiertag hat insoweit eine lange Tradition, als dass er die „heidnische“ Sommersonnenwende, die drei oder vier Tage vorher stattfindet, abgelöst hat. Viele ehemalige heidnische Bräuche finden sich in abgewandelter Form heute wieder.

Bräuche zum Johannistag

In vielen Orten werden in der Nacht auf den Johannistag große Feuer entzündet, um die nicht selten getanzt wird. Die Feuer haben manchmal die Form des Sonnenrades, was an die heidnischen Ursprünge erinnert. Besonders in den Bergen ist dieser Brauch noch sehr verbreitet. So ist das „Bergfeuer Ehrwald“ UNESCO Weltkulturerbe: südwestlich der Zugspitze werden große Figuren aus brennbarem Material gelegt und dann entzündet.

Mancherorts wird eine Johanniskrone aus Zweigen geflochten und vielfältig geschmückt. Diese wird dann auf dem Dorfplatz aufgehängt und jeden Abend wird um sie herum gefeiert, bis das Laub der Krone nicht mehr grün ist.

Weitere Bräuche und Feste sind z.B. das fünftägige Johannisfest in Eschwege, die große Johannisfeier in Mainz und das Hansafüratle in Markdorf, wo die Kinder von Haus zu Haus ziehen und Süßigkeiten, Nüsse, Obst und Geld erhalten.

Auch international hat der Johannistag große Bedeutung: In Zürich ist heute Amtswechsel der Stadträte und des Bürgermeisters. In Brasilien ist er das zweitgrößte Fest nach Karneval, über den Johannisfeuern werden Maisgerichte gekocht und gebacken. Auch in den baltischen Staaten ist der Johannistag „Jaanipäev“ der populärste Feiertag und auch Norwegen und Finnland feiern heute. Die Frankokanadier begehen heute ihren Nationalfeiertag, da Johannes deren Schutzpatron ist. Und die Freimaurer schließlich richten ihren gesamten Jahresablauf am Johannistag aus.

Der Johannistag und Natur und Landwirtschaft

Besondere Bedeutung hat der Johannistag auch in der Landwirtschaft. Traditionell werden Spargel und Rhabarber nur bis zum heutigen Tag geerntet. Das Johanniskraut beginnt um diese Zeit zu blühen und die Johannisbeere erreicht ihre Reife. Johannisnüsse – unreife grüne Walnüsse – werden jetzt gepflückt und eingelegt oder zu Schnaps und Likör verarbeitet.

Glühwürmchen werden auch Johanniswürmchen genannt, da sie dann besonders aktiv sind.

Darauf nimmt auch die folgende Bauernregel Bezug: „Wenn die Johanniswürmer glänzen, darfst Du richten Deine Sensen“. Der Johannistag gilt als klassischer Erntetermin: „Vor dem Johannistag man Gerst und Hafer nicht loben mag“.

Gerade bei der Heuernte auf Wiesen ist dieser späte Erntetermin von großer Bedeutung für die Natur. Denn dadurch dass bei der „Johannismahd“ das Gras so lange stehen gelassen wird, können bodenbrütende Vögel besser überleben und haben auch mehr Futter zur Verfügung, da sich Insekten durch die hohen Wiesen besser entwickeln können. Viele naturbewusste Bauern richten sich daher heute wieder nach diesem Datum, wenn es um die Ernte geht.

Der Johannistag ist es also wert, einmal einen näheren Blick auf ihn zu werfen.

Ein Kommentar

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