Sie haben einen Garten? Dann können Sie auch einiges tun, damit Igel es dort besser haben! Hier haben wir 9 wichtige Tipps für den igelfreundlichen Garten – und einen, den alle umsetzen können.
Übrigens, wir beziehen uns bei allen Infos auf den hierzulande vorherrschenden Braunbrustigel.
- Keine Milch geben – Immer wieder wird gesagt, dass Igel gerne Milch trinken und so stellen ihnen viele Menschen ein Schälchen damit hin, wenn Sie einen Igel im Garten entdecken. Allerdings kann Milch bei Igeln Durchfall auslösen, der sogar tödlich sein kann!
- Wasser geben – Auch Igel sind dankbar, wenn Sie an heißen Sommertagen etwas zu trinken bekommen – wie viele andere Tiere auch. Kaufen Sie z.B. eine flache Vogeltränke aus Stein an, so dass auch Igel daran kommen – das kann auch richtig dekorativ sein und neben Igeln auch Vögeln, Hummeln, Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren helfen. Oder Sie erfüllen sich den Wunsch vom Gartenteich und sorgen dafür, dass es ein flaches Ufer gibt, an dem sich der Igel bedienen kann.
- Kein Gift im Garten – Der Igel ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Und wenn Sie diese mittels der Giftkeule töten, findet der Igel keine Nahrung mehr oder wird auch selbst vergiftet. Setzen Sie auf natürliche Methoden der Schädlingsbekämpfung.
- Wilde Ecken schaffen – das gehört bei unseren Gartentipps eigentlich immer dazu: Sorgen sie für eine wilde Ecke, in der alles wachsen darf. Diese bietet dem Igel Schutz und vielen anderen Tieren Lebensraum. Sie können diese Ecken ja auch in Bereichen Ihre Gartens anlegen, die nicht so einsichtig sind.
- Einheimische Pflanzen – Statt so manchen dekorativem Baum aus Asien könnte Sie auch fast eine Plastiktanne pflanzen, so „groß“ ist deren ökologischer Wert. Pflanzen Sie lieber Bäumer und Sträucher, die natürlich in unseren Breiten vorkommen. Damit sorgen Sie dafür, dass sich Tiere ansiedeln, die hier ohnehin heimisch sind – und liefern dem Igel seine Nahrung.
- Wandermöglichkeiten schaffen – ein männlicher Igel hat oft ein Jagdrevier von bis zu 100ha und legt pro Nacht bis 1km zurück. Erleichtern Sie ihm das Wandern, indem Sie zu anderen Gärten oder angrenzenden naturnahen Flächen kleine Schlupflöcher lassen.
- Nicht stören – lassen Sie den Igel möglichst in Ruhe! Gerade wenn in Ihrem Garten einen Bau eines trächtigen Igelweibchens finden, sollten Sie einen großen Bogen darum machen. Denn wird die Igelmutter während oder kurz nach der Geburt gestört, verlässt sie ihre Kinder oder frisst diese auf.
- Beim Winterquartier helfen – Der Igel ist ein Winterschläfer und baut sich für diese Zeit ein Winterquartier. Dazu braucht er natürlich eine Ecke in Ihrem Garten, in der er sich das schaffen kann. Lassen Sie ihm genug Laub und Reisig und pusten Sie nicht alles mit dem Laubbläser weg. Ideal sind auch Höhlen unter Baumwurzeln – lassen Sie den Bereich um diese einfach möglichst naturbelassen. Gut helfen können Sie ihm auch, indem Sie ein Igelhaus kaufen und in einer gut geschützten, naturnah belassenen Ecke des Gartens aufstellen.
- Notfalls zufüttern – Wenn es auf die Winterschlafzeit zugeht, wird oft auch das Nahrungsangebot knapp. Damit sich besonders die Jungigel genug Speck anfressen können, kann es notwendig werden, dass Sie etwas zufüttern, das sollten Sie tun, wenn Ihnen im Garten ein mager wirkender Igel auffällt. Im Handel gibt es spezielles Igelfutter. Sie können aber auch Katzenfutter aus der Dose anbieten und dieses auch mit Igelfutter oder einfach Haferflocken mischen. Stellen Sie es abends in einem Schälchen an einem geschützten Ort auf, an dem Sie schon Igel beobachtet haben. Sie sollten das Futter täglich wechseln.
- Streuobstwiesen – das kann jeder tun: Unterstützen Sie Streuostwiesen, diese sind der ideale Lebensraum für Igel. Dafür müssen sie nicht mal sonderlich aktiv werden, denn es gibt Säfte und andere Produkte, die von heimischen Streuobstwiesen stammen. Wenn Sie diese kaufen, unterstützen Sie auch die Igel. Wenn Sie mehr machen wollen: In vielen Orten gibt es auch Initiativen oder Vereine, die sich für Streuobstwiesen engagieren; dort können Sie aktiv mitmachen oder finanziell unterstützen.
Es gibt noch viel mehr, was Sie für Igel tun können. Informationen dazu finden Sie beim Verein Pro Igel e.V.
Bild: (c) Severin Tatarczyk